top of page
Suche

Die Global Fashion Agenda - hilft Unternehmen Nachhaltigkeit auf die Firmenagenda zu setzten

Aktualisiert: 28. Okt. 2020

Die Global Fashion Agenda (GFA) ist das derzeit wichtigste Forum für Führungskräfte der Modeindustrie, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Die Organisation sieht sich als Vordenker und Interessenvertreter, um die Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren in der Industrie zu fördern und zu moderieren. Sie hat ihren Sitz und Ursprung in Kopenhagen, Dänemark.


Was ist die Agenda der GFA?


Für die GFA sind die Brands und Händler der Textilbranche die absoluten Schlüsselakteure, wenn es um einen umfassenden Wandel zu einer nachhaltigen textilen Wertschöpfungskette geht. Laut GFA muss bei den Marken und Händlern sichergestellt werden, dass Nachhaltigkeit als erste Priorität verstanden wird. Das kann nur geschehen, wenn das Top Management der Brands und Händler dies persönlich auf die Unternehmensagenda setzten. In Zusammenarbeit mit ihren strategischen Partnern wie ASOS, BESTSELLER, der H&M Group, Kering, Li & Fung, Nike, der PVH Corp., der Sustainable Apparel Coalition und Target, will die GFA den Weg der Modebranche in eine nachhaltige Zukunft leiten.

Die GFA glaubt an die Kreativität und den Einfallsreichtum der Modebranche, um die Nachhaltigkeitstransformation voranzutreiben. Ihre Vision ist es, Nachhaltigkeit zur ersten Priorität in der Modeindustrie zu machen.

Leadership Team - Quelle: globalfashionagenda.com

Ihre Formate


Die GFA ist Veranstalter der derzeit wichtigsten Tagung zum Thema Nachhaltigkeit in der Modeindustrie, dem ‘Copenhagen Fashion Summit’. Dieser führt die Bewegung seit über einem Jahrzehnt an und fand das erste Mal 2009 statt.

Die Veranstaltung ist das Gipfeltreffen für multilaterale Organisationen, Branchenverbände, politische Entscheidungsträger und andere Fachleute, um gemeinsam Lösungen für die Umsetzung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeitsansprüche zu finden. Der Gipfel konzentriert sich darauf Denkprozesse und Diskussionen der Branche zum Thema Nachhaltigkeit zu beschleunigen und zeigt innovative Lösungen durch Ausstellungen, Panel-Diskussionen und Keynote-Vorträgen von Forschern, Politikern, Umweltschützern, globalen Meinungsmachern, Journalisten und Visionären der Branche.



Die GFA nimmt durch ihre eingehenden Analysen und Berichte eine kontinuierliche Vordenkerrolle ein. Die von der GFA und ihren strategischen Partnern veröffentlichte CEO-Agenda enthält die wichtigsten Nachhaltigkeitsprioritäten für Führungskräfte der Modebranche und fordert sie nachdrücklich dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, indem sie klare Leitlinien für die Ausrichtung ihrer Nachhaltigkeitsziele bietet.


Die Agenda unterteilt sich in vier Ziele zur sofortigen Umsetzung und vier Ziele zur Umsetzung auf lange Sicht. Zusätzlich wird jedes Jahr ein Fokusthema beschlossen, 2020 ist es Biodiversität.


Ziele zur sofortigen Umsetzung:

  • Nachverfolgung der Lieferketten

  • Umkehrung des Klimawandels (oder zumindest die Umsetzung von Maßnahmen, die zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, zur Förderung erneuerbarer Energien und zum Schutz der biologischen Vielfalt führen)

  • Effiziente Verwendung von Wasser, Energie und Chemikalien

  • Respektvolle und sichere Arbeitsumgebungen


Ziele zur langfristigen Umsetzung:

  • Nachhaltige Materialzusammensetzungen

  • Systeme für die Umsetzung von Kreislaufwirtschaft

  • Bemühungen für bessere Lohnsysteme

  • Nutzung der Vernetzungsmöglichkeiten durch die Digitalisierung



Der Bericht ‘Pulse of the Fashion Industry’ misst und zeigt den Zustand und die Entwicklung der Nachhaltigkeit in der Modebranche. Er wird von der GFA gemeinsam mit der Boston Consulting Group und der Sustainable Apparel Coalition veröffentlicht und ist eine jährliche Bewertung der ökologischen und sozialen Leistung der Modebranche. Der Pulse-Bericht bietet Modemarken und Einzelhändlern, die verantwortungsbewusstere Geschäftsabläufe anstreben oder weiter vorantreiben möchten, ausführliche Anleitungen.



Größte Erfolge & Einflüsse

Politisches Engagement

Die GFA setzt sich proaktiv für politische Änderungen sowie unterstützende Maßnahmen ein, die Unternehmen stärkere Anreize geben ihre Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen um so notwendige Änderungen schaffen.



Bei dem Copenhagen Fashion Summit 2017 forderte die GFA die Branche auf das '2020 Circular Fashion System Commitment’, kurz das ‘2020 Commitment’ zu unterzeichnen. Über 90 Marken, 12,5% des globalen Modemarktes, haben sich verpflichtet den Übergang der Branche zu einem Circular Fashion System zu beschleunigen. Die insgesamt 213 Ziele teilen sich wie folgt auf die vier Action Points auf:


  1. Implementierung von Entwurfsstrategien für die Zyklisierbarkeit (87 Ziele)

  2. Steigerung des Volumens an gesammelten Altkleidern & -schuhen (52 Ziele)

  3. Steigerung des Volumens an weiterverkauften gebrauchten Kleidungsstücken und Schuhen (27 Ziele)

  4. Steigerung des Anteils von Kleidungsstücken und Schuhen aus recycelten Post-Consumer-Textilfasern (47 Ziele)


Unter den Marken, die das Commitment unterzeichnet haben (Signatories) sind unter anderem auch: Adidas, Asos, Bestseller (Vero Moda, Jack & Jones und co.), Decathlon, Esprit, Gap, Ginatricot, Guess, H&M, Hugo Boss, Inditex (Zara und Co.), Lacoste, M&S, Nike, Tommy Hilfiger.


Eva Kruse von der GFA gab 2017 diese Key Note Ansprache an das Upper Management der Modeindustrie.


Von den damals 213 unterzeichneten Zielen wurden bis Juli 2019 lediglich 45 erreicht (21%).


Genau wegen dieser 2020 Commitments schreibe ich auf meinem Blog über die Global Faschion Agenda.

Zwei der vier Action Points passen genau zu dem Thema meines Blogs: Altkleidersammlung und Wiederverkauf. Für jeden der vier Action Points gibt es eine ‘Toolbox’, sozusagen ein 'Leitfaden zur Umsetzung’.


Zu der Toolbox über ‘Altkleidersammlung’ findet man neben der Global Fashion Agenda, einen Co-Editor: I:CO (I:collect), das Sammelunternehmen der SOEX Gruppe (Textilsortierung und Verwertung). SURPRISE! Durch die Partnerschaft mit der GFA hat sich SOEX mit seinem Unternehmen I:Collect das Ticket für die erste Reihe der Second Hand Industrie gelöst.


FAZIT:


Neben den drei großen Tools der GFA, der Global Fashion Summit, die CEO-Agenda und der Puls of Fashion Report, sehe ich vor allem das 2020 Commitment als deutliches Zeichen, in welche Richtung sich die Modeindustrie bewegt. Wichtig ist nicht mehr nur die Nachhaltigkeit in der Produktion, sondern auch endlich die Nachhaltigkeit beim 'End of Life' eines Produktes.

Und auch das verlängerte Leben eines Modeartikel bekommt nun endlich Bedeutung, nicht mehr nur moralisch, sondern auch ökonomisch. Action Point 2 & 3 beschreiben ‘Vermehrte Sammlung von gebrauchter Kleidung und Schuhen’ und ‘Vermehrten Weiterverkauf von gebrauchter Kleidung und Schuhen). Hier findet ihr den jeweiligen Entwicklungsstand dessen, wie weit die einzelnen Brands bei den Action Points fortgeschritten sind.



Quelle:




bottom of page