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Doris Schoger

Lync & Co - Wenn es zwischen Leihen und Kaufen keinen Unterschied mehr gibt

Aktualisiert: 30. Sept. 2020

Bei meinen täglichen klicken durch Instagram erreichte mich auf einmal diese Werbung:



Meine Neugierde war geweckt!


Was ist Lynk & Co?


Lynk & Co ist eine junge, 2016 gegründete Automarke des chinesischen Autoherstellers Geely. Das ist derselbe Mutterkonzern, der der schwedischen Automarke Volvo in den letzten Jahren zum Erfolg verholfen hat. Lynk & Co ist also nicht von schlechten Eltern. Auch smart ist Teil des Geely-Portfolios.

Dadurch ist Lynk & Co zwar vor allem chinesisch, aber da sich die Marke viel von seinem großem Bruder Volvo abschaut, wird bei Lynk & Co von einer schwedisch - chinesischen Marke gesprochen.

Dabei scheint das Beste aus beiden Welten zusammengesetzt zu werden: Europäische Technik und Luxus zu günstigen Preisen durch moderne asiatische Preisansätze. Kein Wunder also, das Lynk & Cos Motto „Leistbarer Luxus“ lautet.


Das Besondere an Lynk & Co


Das Besondere an Lynk & Co sind allerdings vor allem frische Ideen zum Thema Auto. Die Marke will nämlich so einiges revolutionieren – vor allem, wie man Autos kauft und nutzt.

Der Schwerpunkt von Lynk & Co liegt auf vernetzten Modellen und innovativen Verkaufsstrategien, womit das Unternehmen insbesondere jüngere Autokäufer ansprechen will. Genau um das zu erreichen, wendet sich Lynk & Co vor allem an urbane, offene und junge Menschen, die neue Technologien mit Vorliebe als Erster adaptieren. Lynk & Co will damit die Automarke für „junge Professionelle“ sein.


Deswegen ist der Markennahme auch sehr untypisch für eine Automarke. Laut Lynk & Co-Chef Alain Visser steht: „Lynk“ (Link) für die Vernetzung und das Co für weitere Services.


Der Name soll mehr an ein Modellabel erinnern, als eine Automarke. Lynk & Co will nämlich nicht nur state-of-the-art, sondern auch ein (Fashion-)Statement sein.


In diesem Zusammenhang hatte Lynk & Co auch bereits eine Kooperation mit der Plattform Tictail, wobei Lynk & Co seine eigene limitierte Fashionlinie mit dem Namen „The City Dweller Series“ herausgebracht hat.


Aber halt, was heißt das jetzt und wieso ist das hier auf dem Blog?


Momentan verkauft zwar Lynk & Co seine Modelle zwar nur in Asien, aber Ende 2020 wird die Marke auch nach Europa expandieren. Und das sogar mit einigen Features, die es nur in Europa geben wird und zwar ein neues Vertriebssystem. Und wann weiß man mehr? Um genau zu sein HEUTE um 13:00 wurden ihre Pläne enthüllt. Ab jetzt kann man eine Membership abschließen, derzeit kostenlos. Die ersten Autos kommen aber erst im Frühjahr 2021.




Das besondere Verriebsstrategie von Lynk & Co


Wer kein Auto kaufen kann oder will aber Carsharing auch nicht wirklich toll findet (oder es einfach durch kleine Geschäftsgebiete keine Option ist), könnte sich glatt in das neue Geschäftsmodell von Lynk & Co verlieben:

In Europa soll man nämlich zukünftig die Autos von Lynk & Co, Netflix ähnlich, für verschiedene Zeitfenster abonnieren können.

Heißt, in der gewählten Zeit kannst man frei über das Auto verfügen. Um Versicherung und Wartungsarbeiten, beziehungsweise Kosten, muss man sich nicht kümmern. Sogar Internet ist inkludiert. Und wenn man sein Lynk & Co Auto nicht mehr will oder braucht, gibt man es einfach zurück.

So ist man nicht an ein Auto gebunden, wie es bei einem Kauf wäre, man muss es sich aber trotzdem nicht teilen, wie bei Carsharing. Also ein bisschen wie Swapfiets für Autos. Lynk & Co übernehmen die komplette Instandhaltung, Wartung und Versicherung.

Es ist fast ein bisschen wie Leasing, wo man auf kein Geschäftsgebiet festgelegt ist.

Nutzer werden ganz einfach ein Fahrzeug online für verschiedene Zeiträume (auf Monatsbasis) abonnieren können. Innerhalb kürzester Zeit steht dann das Auto vor der Haustüre – kein Abholen nötig.


Durch das Abo-basierte Verkaufsmodell sieht sich Lynk & Co selber auch weniger als Konkurrenz zu VW, Toyota, Audi oder anderen Automarken, und fokussiert sich stattdessen auf Uber und Carsharing-Unternehmen.


Eine kürzlich durchgeführte Studie von Oliver Wyman hat übrigens ergeben, dass immerhin 26% der 500 deutschen Befragten Interesse an einem Abo-Modell hätten. Gerade im hochpreisigen Segment reizt es viele Leute, das Auto regelmäßig wechseln zu können: Dieses Monat einen SUV, im nächsten lieber eine Limousine, zum Beispiel.

Wer dennoch lieber kaufen oder leasen möchte, kann dies aber bei Lynk & Co auch tun.



Weg vom Cahrsharing, hin zum Car Sharen


Durch das Abo-Modell soll man über das abonnierte Fahrzeug fast so verfügen können, als ob es das eigene wäre. So soll man sich darin auch richtig wohl fühlen.

Wer sein abonniertes Auto allerdings nicht so oft benutzt, kann es zwischendurch per Knopfdruck für Carsharing freigeben.

Ja, richtig gelesen! Also beinhaltet das Konzept auch noch irgendwie einen Marktplatz-Ansatz. Denn andere aus der geplanten Lynk & Co Community können sich das Auto zwischendurch ausborgen. Man muss sein Auto also nicht teilen – kann es aber.

Dafür verwendet man eine App und, wie es Lynk & Co nennt, den „weltweit ersten Share-Button im Auto“. Der Besitzer legt einfach eine Zeit fest, in der das Auto verfügbar ist und andere Lynk & Co App-Nutzer können sich das Auto in der Zeit ausborgen.


Als ich das gelesen hatte, blieben bei mir aber noch ganz viele Fragen offen: was zum Beispiel, passiert, wenn man das Auto nicht rechtzeitig zurückbekommt; oder wie weit es vom ursprünglichen Parkplatz zurückgegeben werden darf. Man will sich ja schließlich kein Lynk & Co Auto ausborgen müssen, nur um sein eigenes zurückzuholen.


Auch ungeklärt ist, welchen Anreiz es gibt, sein abonniertes Auto zu teilen. ich vermute mal, dass man dadurch etwas Geld dazu verdienen kann. Offiziell bestätigt ist allerdings noch nichts. Sollte dies allerdings der Fall sein, würde dies ein Lynk & Co Abo für alle mit einem begrenzten Budget um einiges günstiger machen.


Was bekommt man für die Lynk & Co Membership?


Bei einer Lynk & Co-Mitgliedschaft geht es aber um mehr als nur das Auto, schreibt das unternehmen. Man wird Teil einer Community und man wird zu den unterschiedlichsten Events eingeladen. Dort kann man stetig wandelnde Auswahl von Mode, Accessoires, Möbeln, Musik, Kunst bis hin zu Kulinarischem entdecken und gute Autos nutzen. Frage, will man das? So viel Zeit und Effort in eine Community investieren um Autos zu nutzen? Kommt drauf an wie cool die Community ist, würde ich mal sagen. Es gibt drei arten der Mitgliedschaft:

  • Mitgliedschaft mit gekauften Auto

  • Mitgliedschaft mit abonniertem Auto

  • Mitgliedschaft ohne Auto


Was soll der Spass kosten?


Was den Preis eines Abos angeht, hat man sich bei Lynk & Co noch nicht recht festgelegt.  

Jedoch hat Alain Visser in einem Interview preisgegeben, dass der Preis für ein Abo auf jeden Fall über 250 Euro pro Monat liegen wird, sonst rentiert sich das Geschäft nicht. Es sollen aber auf jeden Fall weniger als 500 Euro pro Monat sein. Das ist nämlich die Summe, die urbane Personen im Schnitt für Uber, Taxi und öffentliche Verkehrsmittel pro Monat ausgeben. Mit einem höheren Preis wäre Lynk & Co nicht konkurrenzfähig. (Wo haben sie denn diese Zahl her? Aus New York?)

"Wir wollen so etwas wie das Spotify der Automobilindustrie werden." Alain Visser, Geschäftsführer von Lynk & Co.
Foto: Lynk & Co. Zitat: automobilwoche.de


Wie sehen denn die Autos aus?


Das Unternehmen hat derzeit drei Modelle gelauncht und weitere drei sollen demnächst veröffentlicht werden. Für den europäischen Markt und die Sharing-Community soll das Modell 01 in Frage kommen. Kann aber sein, dass sie gleich alle drei zum Verkauf launchen.


Und so sieht es aus. EIN SUV?! Seriously? Für die urbanen Jungen die sonst nur Mini und Smart fahren? Na ok dann. Die 01-Serie ist elektrifiziert und als Hybrid oder Plug-in-Hybrid verfügbar. Mit dem Plug-in-Hybrid kannst du sogar bis zu 80 km rein elektrisch zurücklegen.

Kompakt-SUV Lynk & Co 01


Kompakt-SUV Lynk & Co 02 und der Kompakt-SUV Lynk & Co 03


Vergleich Volvo und Lynk & Co Modell 01



Woher kommen die?


Die Fahrzeuge von Lynk & Co sollen auf den meisten Märkten über ein Direktvertriebsmodell verkauft werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Marken, bei denen die Fahrzeuge über Autohäuser vertrieben werden, spart sich das Unternehmen so diesen logistischen Aufwand, indem die Fahrzeugbestellung über das Internet erfolgt. In China werden die ersten Fahrzeuge seit Ende November 2017 verkauft, der Marktstart für Europa und die Vereinigten Staaten war ursprünglich für Ende 2019 geplant. Gebaut werden die Lynk & Co-Modell in Taizhou (bezirksfreie Stadt in der Provinz Zhejiang der Volksrepublik China).

In China sind der 01 und der 02, beides SUVs, bereits erhältlich, der 03, eine Limousine, wurde bereits Ende 2018 in den Markt eingeführt.



Und nach dem ihr das alles gelesen habt zeige ich euch jetzt nochmal ihre Instagram Werbeanzeige:



Da wäre ich im Leben nicht auf chinesisch-schwedische SUVs im Spotify-Netflix Abo-Modell mit Community Gedanken gekommen!




Ich werde diesen Artikel auf jeden Fall aktualisieren sobald ich mehr weiß. Es bleibt also spannend!






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