top of page
Suche

Mieten, Leasing, Finanzierung - wo sind die Unterschiede?

Aktualisiert: 27. Okt. 2020


Kaum hatte ich mein Fokusthema für diese zwei Wochen gefunden, stand ich auch schon vor der Komplexität Mieten, Leasen und andere Finanzierungsarten unterscheiden zu müssen. Welches Konzept will uns eigentlich etwas verkaufen und bei welchem Konzept beabsichtigt man wirklich einen maximalen Nutzen durch mehrere Nutzer aus einem Produkt zu holen?

Viele der neuen Unternehmen, die auch kleinere Konsumgüter zur Miete oder Leasing anbieten, verwenden die oben genannten Begriffe inkonsistent oder vermischen sie in ihren Dienstleistungsbeschreibungen.

Hier findet ihr eine kurze Erklärung, was der Unterschied zwischen Leasen und Finanzieren ist und was wirklich nur Mieten bedeutet.


Finanzierung:

Eigentumsrechte:

Kunden kaufen das Produkt, der Eigentum wird ab Beginn der

Finanzierung übertragen und daneben wird eine Finanzierung zur Zahlung des Kaufpreises gestellt. Oft wird dabei wiederum das Produkt als Sicherheit für die Finanzierung genutzt.

Kosten:

Die Monatsrate berechnet sich anhand der Darlehenssumme, Laufzeit

und den Zinsen. Es fallen, wie auch beim direkten Kauf meist 19% Umsatzsteuer zuzüglich zum Kaufpreis an.

Nutzung:

Die Nutzung ist unbegrenzt.

Wartung:

Finanzierungsnehmer müssen keine Servicevereinbarungen der Anbieter

einhalten.


Der grundlegende Unterschied zwischen Finanzierung und Leasing besteht darin, dass beim Leasing die Raten lediglich für die Nutzung des Produktes bezahlt werden, während beim Finanzieren das Eigentum an den Kunden übergeht.


Leasing:

Eigentumsrechte:

Kunden erhalten kein Eigentum am Produkt, sondern nur Nutzungsrecht.

Sie geben das Leasing-Produkt nach Ablauf der Vertragsdauer an

den Händler zurück.

Kosten:

Die Monatsrate ist von verschiedenen Faktoren wie dem Modell, der

gewünschten Nutzungsintensität und dem Leasingzeitraum abhängig. Umsatzsteuer werden nicht miteinberechnet, da das Leasing-Produkt nicht erworben wird.

Nutzung:

Die Nutzung kann durch den Leasinganbieter begrenzt werden.

Wartung:

Leasingnehmer müssen die Servicevereinbarungen der Anbieter

einhalten. Oft verpflichtet der Leasing-Anbieter den Leasing-Nehmer

eine Versicherung abzuschließen, damit im Schadensfall alle Schäden gedeckt sind.


Wer least, mietet ein Objekt mittel- bis langfristig, kauft es aber nicht. Am bekanntesten ist das Leasing-Konzept aus der Automobilindustrie. Der Leasing-Nehmer kann das Leasing-Objekt wie ein Eigentümer nutzen und erhält häufig am Ende der Grundleasingzeit eine Kaufoption für den Restwert des Produkts. Das Leasing-Produkt bleibt jedoch juristisch und wirtschaftlich im Eigentum des Leasing-Anbieters.

Leasing ist quasi eine Art der Miete. Der Unterschied zwischen Leasing und Mieten besteht darin, dass der Nutzer des Leasing-Produkts zusätzliche Rechte, Risiken und Pflichten hat, die bei der traditionellen Miete in der Regel der Vermieter trägt. Dazu gehören z.B. die Bilanzierung bei Unternehmen oder die steuerliche Behandlung der mit dem Produkt in Zusammenhang stehenden Aufwendungen.


Mieten:

Eigentumsrechte:

Mieter besitzen das Produkt zu keinem Zeitpunkt. Das Eigentum bleibt

immer beim Besitzer, dem Vermieter. Kunden händigen das Mietobjekt

nach Ablauf der Vertragsdauer an den

Händler zurück.

Kosten:

Die Miete ist von verschiedenen Faktoren wie dem Modell, der

gewünschten Nutzungsintensität und dem Mietzeitraum abhängig. Umsatzsteuer entfallen, da das Miet-Produkt nicht erworben wird.

Nutzung:

Die Nutzung kann durch den Mietanbieter begrenzt und mit

Regeln versehen werden.

Wartung:

Alle Pflichten und Rechte von Mietern müssen im Mietvertrag festgelegt

werden.


Im Gegensatz zum Leasing gibt es beim Mieten keine Kaufoption am Ende des Mietvertrages.

Und jetzt nochmal runter gebrochen auf meinen letzten Post zum Thema Mieten. Da habe ich den Miet-Commerce in 4 Mietkonzepte unterschieden. Generell kann man Finanzierung jedoch nicht als Miet-Commerce klassifizieren. Deswegen sind alle Käufe mit Finanzierung nicht Teil des Miet-Commerce.


Mieten (von Firmen auf bestimmte Dauer)

Hier muss man in drei unterschiedliche Mietkonzepte unterschieden:

Leasing-ähnliche Mietkonzepte: Unternehmen, wie z.b. Grover, die vor allem durch neue Produkte locken, verfolgen eher einen Leasing-Ansatz und hoffen auf einen Kauf des Kunden nach der Mietdauer. Hier wird der “Abkaufpreis” gleich von Anfang an kommuniziert. Außerdem werden vor allem neue Produkte in Mietleistung gegeben. Bei Grover auch durch die Partner Saturn,Mediamarkt und Conrad.

Nutzenmaximierende Mietkonzepte: Unternehmen, wie z.b.Lyght Living, die vor allem die Nutzenmaximierung eines Produktes im Auge haben und durch die hohe Frequenz der Nutzung ein vielfaches des UVPs erwirtschaften, haben meist keine Absicht, das Mietobjekt dem Mieter am Ende der Mietdauer zu verkaufen. Die Produkte werden häufig nach jeder Miete wieder auf Vordermann gebracht. Erst wenn das Mietobjekt zur Vermietung nicht mehr geeignet ist, wird es am Secondary Market zum Restwert verkauft.

Product as a Service: Unternehmen, wie z.b. Swapfiets, die ihr Geld/ihren Mehrwert durch den Service um das Produkt während der Miete machen, haben kein Interesse, das Produkt an den Kunden zu verkaufen, wenn dieser das Mietverhältnis beendet. Das Produkt wird dann refurbished und geht an den nächsten Kunden oder notfalls entsorgt.


Miet Abos (Mieten von wechselnden Produkten von Firmen)

Unternehmen, die hier angesiedelt sind, erlauben es Kunden, Produkte zu kaufen, die ihnen besonders gut gefallen. Hier gibt es, je nachdem in welchem Zustand das Produkt war als es gemietet wurde, einen Sonderlistenpreis zum Kauf des Produktes. Beabsichtigt ist ein Verkauf aber nicht. Deswegen entspricht es eher dem Mietkonzept und nicht dem Konzept des Leasings.

Bsp: Modeabo (Stay a While)


Sharing Economy (Mieten von Privat an Privat über eine Plattform)

Plattformen ermöglichen eine Miete von Privatperson zu Privatperson. Dabei besteht in der Regel keine Kauf-/Verkaufsabsicht. Hier ist weder Leasing oder Finanzierung möglich, da die Miet-Objekte einer Privatperson gehören, die nicht beabsichtigt diese zu veräußern. Die Miete ist eine Nutzungsgebühr.

Bsp: Shared Cars (Paul Camper), Shared Cars (SnappCar), Shared Flats (AirBNB)


On Demand (Mieten von Firmen On The Go)

Vermietung von Objekten für eine kurze Dauer, wenn unmittelbarer Bedarf besteht. Dabei sind keine Kauf-/Verkaufsabsichten involviert. Hier ist weder Leasing oder Finanzierung im Einsatz, da die Miet-Objekte einer Firma gehören, die nicht das Produkt als solches, sondern einen Service verkauft. Dazu braucht sie alle Produkte, die im System sind und hat keine Absicht, diese zu verkaufen. Die Miete ist eine Nutzungsgebühr.

Bsp: Shared E-Scooter (Lime, Tier ), Shared Cars (Drive Now, Miles) Shared Bikes( Jump, DB Bikes).





Quelle:

bottom of page