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Doris Schoger

Tag 275 - 298: Eine Hochzeit, eine Taufe und Schuhe in der Waschmaschine

Die Wochen vergehen zur Zeit so schnell, dass ich Mühe habe mir alles zu notieren was so passiert ist. But here we go:


Samstag, 19.09.: Die Hochzeit und die armen Schuhe


Mein Freud hatte sich für die Hochzeit seiner Tante neue Canvas Vans Old School gekauft. Wegen Corona fand die Hochzeitsfeier dann draußen auf etwas staubigem Boden statt. Als wir wieder zu Hause waren, warf er sie einfach in die Waschmaschine! Seit 9 Monaten versuche ich Leute darüber aufzuklären, was nachhaltiger Umgang mit Dingen ist und dass man Kleidung und auch Waschmaschinen schonen soll. Und dann sowas! Der Kleber in den Schuhen hat jetzt erstmal für schöne gelbe Flecken gesorgt. Für alle, die noch gute Sneaker Cleaner und Reparateure suchen, hier war der Artikel dazu vom März.




Samstag, 26.09.: Die Taufe im Vintage-Taufumhang


Meine Nichte wurde getauft und ihre Patentante hatte in Italien im Urlaub einen Seidenumhang für Täuflinge, echt Vintage, gekauft. Heute wird so etwas nicht mehr hergestellt und die Kleine sah so schön darin aus! Da können sich die neuen Taufkleidchen wirklich nicht damit messen. Auch ist es doch schön, dass vielleicht schon viele glückliche italienische Kinder darin getauft wurden.


Donnerstag 24.09.: Re-Use Berlin 2020 - Fachdialog zur Retouren-Rettung von Textilien


Bei meinen Interview zu Become-A-Ware wurde ich zu dem GoToWebinar von Re-Use eingeladen. Dort sprachen nicht nur Leute von Zalando und Tchibo darüber, wie sie die Retouren vermindern wollen, sondern auch Sprecher von Circular.fashion wie sie in Zukunft Kleidung tracken wollen. Es war eine sehr spannende Veranstaltung, aber auch etwas ernüchternd an welchem Punkt wir erst sind. Unter anderem stellte auch Elisabeth Prantner, die eher unter dem Namen Lisa D. in der Modebranche bekannt, ihren Retourentest 'Flaschenpost' vor. In der darauf folgenden Woche traf ich sie.



Montag 28.09.: Kennenlernen mit Lisa D.


Den Namen Lisa D. hatte ich schon öfter in den letzten Monaten gehört. In meinem Kopf hatte ich sie erst unter dem Begriff 'Up-Cycling' gespeichert. Doch nach einigen Monaten hatte ich mitbekommen, dass diese Frau viel mehr bewegt, als mir bewusst war. An diesem Tag traf ich sie, um sie einfach mal kennenzulernen, damit ich ein kleines Personenprofil über sie schreiben kann. Ich hoffe ihr verfolgt meinen Blog weiter, denn in den nächsten Wochen werde ich bestmöglich zusammenfassen, was diese Frau in ihrem Leben schon alles gemacht hat.



Atelier 'Bis es mir vom Leibe fällt' – Berlin Schöneberg



Sonntag 4.10.: Der Mann wird 40 - jetzt ist er wohl auch Vintage


Zum Geburtstag meines Freundes sind wir einen Tag an einen See gefahren. Der See war sehr schön, aber das Verhalten der Menschen dort in Brandenburg war leider so gar nicht meins. Das ganze Hotel, in dem wir waren, war komplett charakterlos und die Gäste hielten teilweise nichts von Masken UND auch so gar nichts von Konsumkritik. Beim morgentlichen Frühstücksbuffet wurde viel zu viel Essen mit fraglicher Qualität aufgetischt, die Möbel sehr 'kontinental' ohne Style und Ambiente.

Die Leute dort waren eher so um die 45-65 und hatten offensichtlich alle etwas 'mehr' verfügbares Einkommen für den Konsum. Statt pure Entspannung am See, ging in meinem Kopf wieder viel zu viel ab. Brandenburg ist doch etwas 'anders'.


Aber egal, dort feierten wir dann zu zweit in den 40ten Geburtstag hinein und bei mir kam die Frage hoch: sind wir jetzt ab Mitte 30 oder 40 selbst Vintage? Beziehungsweise, ab welchem Alter sollten wir uns sehr genau und bewusst überlegen, Neuwaren-Fehlkäufe und kurzfristige unüberlegte Konsumentscheidungen zu tätigen? Ab wann sollte man so vernünftig sein, sich nicht dauernd selbst neu zu erfinden und neue Dinge dafür kaufen zu müssen? Ab wann ist unbedachter Konsum nicht mehr entschuldbar?









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