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Vintage Händler schlagen zurück: Vintage Fashion Week initiiert von 12 Vintage Händlern

Aktualisiert: 26. März 2022

Michel Oldehaver habe ich über zwei Ecken in meinem Netzwerk kennengelernt: Das Erste mal hieß es; der Michel von Zeitgeist ärgert sich total, dass er innerhalb von Deutschland keine Altkleider ankaufen kann, das andere mal, der Michel will da irgendwas dagegen tun und alle zusammenschließen. Und kurz bevor er und die anderen tatsächlich etwas getan haben, habe ich ihn für ein Interview erwischt. Aber jetzt noch mal von Anfang: Wer ist dieser Michel und was hat er getan.


Michel, wer bist du eigentlich und wie bist zu zu Secondhand gekommen?


Ich Michel Oldehaver aus Hamburg und 27 Jahre alt. Ich habe mal einen Modehandel (Hypespace) mit einem Co-Founder im Studium aufgebaut. Der Shop lief gut und wir haben viele Erfahrungen gemacht, aber ein nachhaltiges Geschäftskonzept hatten wir da nicht. Das hatte uns gestört, weswegen wir dann auf Vintage Archive Mode (Premium Marken aus den Jahren 70-90ern) umgestiegen sind. Unser Sourcing war damals vor allem aus Japan und Italien. Das war dann meine erste Berührung mit Secondhand und hatte sich schnell weiterentwickelt aus der Niesche, von dern First-Movern, bis wir nun im Mainstream Secondhand bzw. Vintage angekommen sind. Jetzt verkaufen wir Mode für jeden, auch preislich. Eben für den Alltag für Menschen aus fast jeder Schicht. Zeitgeist gibt es jetzt seit Juli 2020.


Woher kam diene Frustration über die Altkleiderbranche, so wie sie jetzt ist?


Im Enddeffekt gibt es in Deutschland sehr wenige Firmen, die sich vor Jahren die Logistik der Altkleidersammlungen gesichert haben und den Zugang zu der Wertschöpfung aus Altkleidern haben. Das Ganze ist ein Quasi-Monopol oder Duopol. Das alleine wäre aber noch nicht das Problem, wenn man über die als Händler ganz normal einkaufen könnte. Das Problem ist aber, dass die Sammler die Wertschöpfungskette komplett abdecken und eigene Läden haben, mit der sie an Endkunden verkaufen. (Michel redet hier von SOEX und TEXAID) Das heißt, selbst wenn ich als Händler bei denen einkaufe, weiß ich, dass sie die beste Ware für ihre eignen Läden behalten, was im Ende bedeutet das ich im Markt mit dieser Ware nicht konkurrenzfähig sein kann. Als deutscher Secondhandhändler ist es also für mich aus Kartelsicht und aus kaufmännischer Sicht nicht erstrebenswert von deutschen Sammlern zu kaufen.


Woher bezieht ihr dann gerade die Ware für Zeitgeist?


Wir kaufen viel in Italien und Frankreich ein, da sind die Sammler nach Regionen aufgeteilt sind und deswegen hat sich ein Wettbewerb unter den Händlern entwickelt der gesund ist. Während und vor dem Brexit haben wir auch einiges aus Großbritanien bezogen, aber das machen wir derzeit jetzt nichtmehr. Die Zollbestimmungen für Secondhand sind da zu komplex um das weiter zu machen.


Welche Schritte hast du eingeleitet um sie zu ändern?


Genau das Problem heißt, die Zulieferer von Altkleider in Deutschland zu wandeln. Ob wir das mit dem, was ich angefangen habe jetzt zeitnah ändern können weiß ich nicht, aber wir sind einen Schritt gegangen uns schon mal zusammenzuschließen. Mein Bestreben langfristig ist es, sich als Gebrauchtwarenverkäufer oder Vintage-Händler zusammenzuschließen und zu vernetzten, z.B. in einem Verband, Interessensgemeinschaft oder Einkaufsgemeinschaft, mit dem Zweck gemeinsame Ziele zu entwickeln. Vielleicht auch um politische Ziele zu entwickeln und Lobbyismus zu betreiben. Lobbyarbeit ist zwar negativ besetzt, aber es kommt ja ganz drauf an für was man die Lobby schafft um sich Gehör zu verschaffen. Der Gebrauchtwarenmarkt sollte, da er gerade noch benachteiligt ist, trotz seiner momentanen Größe, nicht vernachlässigt werden. Mit manchen Themen kommt man einfach nicht so weit, wenn mann nur allein als Firma unterwegs ist.


Wer ist alles mit am Start?


Derzeit sind es 12 Firmen mit 400k Instagram Followern und wir sind in allen Ecken der Republik vertreten. Wir haben es vorläufig Interessengemeinschaft “Verband europäischer Vintage & Secondhand Händler” genannt.


Was steht jetzt bei euch auf der Agenda?


Wir haben jetzt die erste Aktion geneinsam gestartet, das ist die Vintage Fashion Week, in der es eben darum geht ein Verkaufsevent zu haben, was eben Slow Fashion bzw. nachhaltiger Mode bzw. Secondhand gewidmet ist. Es ist ein Anti-Statement zu z.B. der Glamour Fashion Week oder den AboutYou Awards. Wir wollten etwas schaffen, das eben nicht für kommerzielle Mode oder Fast Fashion steht, sondern nur für die langsame und langhaltende Mode.

Die übergeordnende Agenda ist im Endeffekt, denn wir ja auch Marktbegleiter d.h. Konkurrenten, uns erstmal zusammenzusetzten. Der erste Schritt ist, dass man überhaut zusammenfindet und Gemeinsamkeiten und gemeinsame Ziele definiert bzw. herausarbeitet. Momentan kann ich aber dazu nicht viel sagen. Wir sind jetzt erstmal die 12 Firmen die dabei sind und haben noch mehr Anfragen von Unternehmen, die dazu kommen wollen und das ist schon ein gutes Zeichen. Aber erstmal müssen wir uns jetzt intern richtig aufstellen, bevor wir mehr Mitglieder dazunehmen und dann öffentlich mit einer Agenda rausgehen. Wir sind ja noch ganz am Anfang. Außerdem sind wir alle Gründer und Selbständige und haben ein großes Autonomiebedürfnis. Da gilt es erstmal Konsens und Strukturen zu finden. Wir sind ja auch erst gerade vor 6 Wochen gestartet und ich bin vorläufig mit Moritz von Peeces in den Lead gegangen.





PRESSETEXT DER VINTAGE FASHION WEEK


Was ist die Vintage Fashion Week?


Ende Februar ist die beste Zeit ein neues Lieblingsteil für das kommende Frühjahr zu finden: Vom 21. bis zum 27. Februar 2022 starten wir das erste Mal die Vintage-Fashion-Week. Mit exklusiven Rabatt-Aktionen lenken zahlreiche Partner die Aufmerksamkeit auf das Thema Nachhaltigkeit und Second-Hand-Fashion - Ein Pflichttermin für die in den letzten 2 Jahren unglaublich gewachsene Community und alle die sich für das Thema („bewusster Konsum“) interessieren.


Was macht uns als Partner aus?


Die teilnehmenden Partnershops der Vintage Fashion Week zeigen, dass Kleidung nicht neu produziert werden muss um qualitativ hochwertig zu sein - ganz im Gegenteil. Wir bieten dazu ein professionelles Einkaufserlebnis auf Augenhöhe bekannter Mode-Versandhäuser und garantieren euch eine einzigartige und gewissenhaft kuratierte Auswahl an Kleidungsstücken, die ihr lieben werdet!


Das „Who is Who“ der deutschen Szene zeigt in dieser Woche, dass Kleidung nicht neu produziert werden muss um qualitativ hochwertig zu sein - ganz im Gegenteil. Geboten wird ein professionelles Einkaufserlebnis auf Augenhöhe bekannter Mode-Versandhäuser und eine garantiert einzigartige und gewissenhaft kuratierte Auswahl an Kleidungsstücken die ihr lieben werdet!


Teilnehmende Händler Vintage Fashion Week


Heavin ist ein Onlineshop für Vintage Kleidung, Mode Klassiker, ausgewählte Designer Mode und vor allem Einzelstücke aus Köln.

Hier werden Design, Qualität und Nachhaltigkeit vereint und Slow Fashion gelebt.

Hotel Vintage steht für Einzigartigkeit und Individualität. Alle Teile sind „hand-picked“ Originale und keine Nachahmungen. Zusätzlich zu ihren Fashion Pieces verkaufen die Jungs außerdem auch noch Sneaker.

Heartlight Vintage ist ein junges Start Up für Vintage Second Hand Mode aus Mannheim. Vor Kurzem haben die Gründer Tim und Robert dort auch ihren ersten Store eröffnet, wo Ihr Euren individuellen Vintage Style entfalten könnt.

OOAK Vintage ist ein junges Team aus Norddeutschland, das Vintage Streetwear liebt und Second Hand Kleidung der Fast-Fashion Industrie entgegen bringen will. „One of a kind“ steht für Einzigartigkeit und soll die Seltenheit der einzelnen Pieces untermalen.

Bei Carlo von lastdecades findet Ihr stylische Vintage Streetwear von verschiedensten Marken in allen Größen und Farben. In Berlin Kreuzberg gilt er als Euer Vintage Dealer des Vertrauens.

JulsVintage steht für Qualität und Inspiration - alles ist handverlesen. Seit 2019 zeigt Julia, wie man die eigene Kleidung wieder mehr schätzen und sich wieder so richtig in die eigenen Lieblingsstücke verlieben kann.

Bei Peeces findet man insbesondere Sweats und Hoodies aus dem Sportswear Bereich. Die Pieces von Leon und Moritz sind einzigartig und erzählen alle ihre eigene kleine Geschichte.

Truedat ist weltweit auf der Suche nach handverlesener Vintage-Streetwear, um mit den schönsten Fundstücken den Shop zu bestücken. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf Street-, und Sportswear der 80er, 90er und 2000er Jahre.

Das Mainzer Unternehmen Vinokilo kennt man vor allem durch seine mittlerweile internationalen Pop-Up-Events. Bereits in 14 Ländern aktiv, treibt Vinokilo die Mission, tausenden von Menschen eine echte Alternative zu Fast-Fashion zu bieten, immer weiter voran.

Vintage & Rags ist ein Familienunternehmen, das bereits 1996 in Hamburg gegründet wurde. Diese jahrelange Erfahrung nutzen sie, um ihr sorgfältig

ausgewähltes Sortiment aufzubauen. Der Fokus liegt auf amerikanischer und europäischer Mode.

Bei Vite EnVogue finden High Fashion Fans preloved Designermode sowie Schuhe, Handtaschen und Accessoires. Das Hamburger Unternehmen bietet Einzelstücke von Marken wie Acne und Balenciaga bis hin zu Chanel.

Das Hamburger Start Up bietet ein besonders breites Sortiment an. Neben bekannten Marken und Pieces aus verschiedenen Jahrzehnten, findet sich im Shop auch eine eigene Upcycling Collection.


Danke für das interview Michel.


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