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Doris Schoger

COS RE–SELL – wie funktioniert es und wer der Anbieter 'reflaunt' dahinter ist

Aktualisiert: 5. Okt. 2022

COS integrierte letzten Monat einen Marktplatz von dem externen Anbieter reflaunt, der seinen Kunden die "Stärkung von Modemarken zur Kreislaufwirtschaft" verspricht.


Ich als bekennender COS Fan habe mich sehr darüber gefreut, dass COS seiner Kleidung ab Herbst 2020 ein neues Leben geben wollte. Um so mehr war ich in den letzten zwei Wochen frustriert, als ich das Ganze auch verwenden wollte. So richtig smooth wollte das ganze noch nicht funktionieren. Noch mehr ein Grund, da genau hinzusehen.





Was ist COS RE-SELL?


COS RE-SELL ist eine an COS angedockter Marktplatz für Kunden, die nur COS Kleidung an die COS-Community verkaufen können.

Als vor sechs Wochen COS bekannt gab, COS RE-SELL zu eröffnen, erschienen viele Berichte daraufhin in denen geschrieben wurde: COS öffnet Secondhand Shop. Nur um das klar zu stellen, COS macht keinen ReCommerce-Shop, sondern hostet 'nur' einen Marktplatz unter eigenere URL und managt diesen. Das heißt, dass die COS Kunden anderen Kunden die Sachen selbst verkaufen (ich habe mal ein paar Sachen dort eingestellt und wie das funktioniert hat, könnt ihr weiter unten lesen).

Wie kommt aber COS dazu, so etwas zu machen? Natürlich ist COS selbst aufgefallen, dass ihre Kleidung auf dem Sekundärmarkt, im Gegensatz zu ihren anderen Marken, viel stärker ihren Wert behält. Dieses Potential will man wohl weniger anderen ReCommerce Plattformen (wie Upub) oder Marktplätzen (wie Vinted) überlassen. Die H&M Gruppe testet derzeit mehr Konzepte zum Thema Secondhand. Zum Beispiel hat man die Plattform Afound gebaut, die auch Secondhand anbietet und hat in die Plattform Sellpy investiert, die ein Marktplatz für Seconhand mit ausschließlich Concierge Service sind.

Zurück zu COS RE-SELL. Da H&M selbst keine Marktplätze baut, aber man wohl denkt, es könnte für die COS Zielgruppe, die wahrscheinlich eher pfleglich mit der Kleidung umgeht, gut klappen, hat man sich dafür mit dem Partner reflaunt zusammen getan.


Wer ist reflaunt?


Update vom 5.10.2022


Das Unternehmen reflaunt kommt aus aus Singapore mit europäischen Investoren. Es bietet Marken und Retailern die Möglichkeit, mit wenig Aufwand einen eigenen Secondhand Marktplatz an ihren Online-Shop anzudocken. Seit 2021 bieten zusätzlich noch Resale as a Service als Concierge Service für Marken an.



Erst diesen Sommer gab Reflaunt bekannt 11-Millionen-Dollar-Investition in der Serie A unter der Leitung von Ventech, Global Blue und Bombyx Growth Fund eingesammelt zu haben. Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 verfolgen sie ihre Vision: eine zirkulären Modeindustrie, in der Kunden ihre Stücke einkaufen, tragen und weiterverkaufen, ohne jemals das Ökosystem der Modemarke zu verlassen.


Besonder ist auch, dass sie Drop Off Locations angeben, bei dem Kunden ihre Kleidung persönlich abgeben können, und dazu die Technologie anbieten, damit das Verkaufspersonal die Dinge richtige bewertet und Gutscheine für den Wert an die Kunden ausstellt.


Damit können die Marken und Retailer gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: sie binden die Kunden an ihre Marke, verdienen ein zweites mal durch die Kommission (bei Cos 10%) an ihrer eigenen Ware, die wiederverkauft wird oder geben Kunden Gutscheine, die sie wieder in Neuware investieren und haben keinen eigenen Aufwand, da reflaunt eine add on Plattform ist.


Es ist sogar irgendwie herauszulesen, dass alle Shops die reflaunt nutzen, potentziell zu einem Marktplatz zusammengeschlossen werden könnten.


Reflaunt bietet besonders für Marken einen einfachen Weg für Marken im Secondhand Markt mitzumischen und dadurch auch, neben den oben genannten Gründen, eine nachhaltige ReUse-Strategie oder zu mindestens nachhaltige Kommunikation-Grundlage zu schaffen, die selbst nicht die Resourcen haben, eigene Lösungen für den Secondhand Markt zu entwickeln.



Wie funktioniert verkaufen bei COS-RESELL?


Man geht auf SELL und legt sich einen Account zu. Dann füllt man für jeden Verkauf ein kleines Formular aus und lädt Bilder hoch. Es ist etwas komplizierter, als bei Kleiderkreisel, da es zwingend ist, dass man Materialzusammensetzung und Produktnummer angeben muss, was ich aber wiederum als Käufer super finde. Um die Bilder hochzuladen, muss man leider jedes Bild extra hochladen, was man etwas schneller und leichter (wie bei Vinted) machen könnte. Aber am Ende ist es auch nicht kompliziert, denn so viele COS Teile, die man auf einmal verkaufen möchte, hat man ja dann vielleicht doch nicht. Wenn man nicht genau weiß wie die Bilder gemacht werden sollen, erhält man eine Beschreibung, wobei einfach Beispielbilder wohl besser wären. Wenn man damit fertig ist, erhält man eine Nachricht (bis jetzt nur in Englisch), dass die Teile erfolgreich eingereicht werden und die Angebote bald auf der Plattform bereit stehen. Bei mir hat das ca. einen Tag gedauert. Für den Verkauf kassiert COS RE-SELL 10% des Verkaufspreises. Verschicken muss man es selbst. Da ich noch nichts verkauft habe, kann ich nur aus den FAQ's entnehmen, dass man ein Shippinglabel per Mail bekommt, das man einfach ausdruckt und auf das Packet klebt. Die Kleidung sollte gefaltet und gebügelt sein, schreibt COS. Man hat drei Tage Zeit, es zu versenden. Die Zahlung findet laut COS über COS selbst statt. Wenn der Käufer nach 3 Tagen (nach Erhalt des Artikels) kein Problem meldet, erhält man seinen Verkaufspreis (minus die 10% Kommission).



Wie funktioniert kaufen bei COS-RESELL?


Wenn man auf der Kauf-Seite ist versteht man, wieso man die Artikel erst einreichen muss, bevor sie online gehen. Die Seite sieht, ganz nach COS, sehr aufgeräumt aus, da alle Artikel und Bilder freigestellt werden. Da man als Verkäufer die Artikelnummer angeben muss, habe ich bei einigen wenigen Artikeln die neuer sind, die original Shop-Produkt Fotos gesehen, was ich sehr hilfreich fand. Da COS-RESELL derzeit nur in Deutschland und in der UK online ist, klickt man schnell mal auf einen Artikel aus der UK und sieht dann gleich 13 Euro oder mehr Porto im Check-Out. Darauf muss man wirklich achten. Bei zwei Teilen sind es gleich 26 Euro! Falls etwas mit den Artikel nicht stimmt, hat man nur 72 Stunden es zu melden. Umtauschen geht nicht.



Was sind meine Erfahrungen so weit?


Ich habe extra mit dem Artikel etwas gewartet, weil es, als ich es versucht habe, noch nicht alles funktioniert hat. Leider funktioniert auch 6 Wochen nach Launch auch noch nicht alles, weswegen ich jetzt meine Erfahrung hier kurz zusammenfasse.


Ich habe drei Teile eingestellt. Und dann passierte drei Wochen nichts. Als ich nach den drei Wochen die Bilder aktualisieren wollte, lies es mich meine Anzeige zwar 'bearbeiten' aber nicht speichern. Der Button ging einfach nicht, was sehr frustrierend war, da die Seite nach 3-4 Versuchen jedes mal abstürzte und ich die Artikel kurzerhand nochmal 'neu' einstellte. Jetzt habe ich drei archivierte Anzeigen im Account und kann sie nicht wieder online stellen oder löschen.


Ich habe bisher noch nichts gekauft, da alles, was mir gefällt, in den UK war und damit das Porto zu teuer. Noch ist es für mich also keine Alternative zu Vinted und Momox-Fashion.




Über Rebound Stuff

Dieser Blogpost wurde von Rebound Stuff erstellt. Rebound Stuff ist eine Plattform für alle, die Alternativen zu Neuwaren suchen. Wir informieren über Secondhandläden, ReCommerce Shops, Marktplätze, Miet-Konzepte sowie Reparatur- und Reinigungs-Dienstleister.

Seit März 2021 bieten wir selbst einen eigenen Secondhand Online-Shop mit Fokus auf Alltagsgegenständen und UpCycling Produkten an, sowie eine Ankaufs-App, über die wir deine Dinge direkt ankaufen. Damit helfen wir wertvolle Ressourcen zu sparen, indem wir diese Dinge wieder in Verwendung bringen und verhindern, dass sie als Neuware nachgefragt werden.



Quellen:

https://www.reflaunt.com/





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